Restauration meines Holder B10 Baujahr 1950
Von meinem Freund Helmut erfuhr ich von dem Rest des Holder B 10.
Mit der Bemerkung: „Alle sagen es lohnt sich nicht mehr, aber für im Wald zu fahren geht es vielleicht noch.“
Der Holder war sein ganzes Arbeitsleben in Heidgen auf einem steinigen Acker tätig und stand ansonsten auch im Freien auf dem Feld.
Danach wurde er als Schildhalter an ein Gaststättenschild geschweißt und war immer noch in Gottes Natur.
Irgendwann war der Besitzer gestorben und der Sohn deponierte den Holder in seinem Eselstall. Dort haben wir ihn unter Versteigerungskisten und Gartenmöbeln freigelegt und einen Kaufpreis
ausgehandelt, welcher zwischen kg – Preis für Stahl und 20 Kasten Bier lag…..
Nach dem Kaufvertrag auf einem kleinen Papierfetzen wurde er von dem Verkäufer aus dem Stall bugsiert und wir konnten das gute Stück abholen.
Da es nur 3 km von meiner Garage weg war, rückten wir mit roten Kennzeichen und etwas Diesel an , um ihn abzuholen.
Mein Freund Helmut warf den Motor an und wir gingen auf Reise.
(Bremswirkung null; Beleuchtung null. ) Es ging zur Waschanlage in Alfter. Der Dreck muss ab!!!! Nun ging es bergauf Richtung Birrekoven. An einem steilen Anstieg wurde unser Holder langsamer und
begann starke Knarrgeräusche zu machen. Wir hielten an, legten den kleinsten Gang ein, und schlichen bis zu meiner Garage im Wald. Bei der sofortigen Prüfung stellte ich fest, dass die oberen
Lagerkäfige der Differential-Kugellager komplett weggerostet waren und alle Kugeln auf eine Seite gerollt waren
Bei einem Trostbier entschloss ich mich den Holder zu mir nach Hause in meine Werkstatt zu schleppen.
Dann ging `s los !!
Aufbocken und Getriebehinterteil zerlegen. Die ganze Werkstatt war voller Teile!
Nach 2 Wochen waren die neuen Lager und Dichtungen eingebaut und das komplett gereinigte Getriebe stand auf meiner Werkbank. Was nun ? Einfach einbauen und fahren? Oder ein bisschen Lack
drauf und gut .
2 Monate später…Da stand nun der halbe Holder lackiert …….
Neue Reifen waren nötig und die Bremsanlage musste ja auch noch überholt werden. Dann kam der entscheidende Entschluss:
„Da muss wohl der Rest auch noch gemacht werden!“
Im Laufe des Jahres fügte sich Teil für Teil lackiert oder erneuert zusammen. Nur die Haube wollte nicht. Diese war durch das harte Leben so kaputt, dass keiner ran wollte. Nach 14 Lackierbuden
fand ich dann doch noch einen idealistischen Lackierbetrieb, der mit den Worten das kann keiner bezahlen und wir brauchen viel Zeit seinen neuen Azubi hieran ausbildete.
In der Wartezeit wurde der Motor, Anlasser und Lichtmaschine überholt. Das Graphit Kupplungslager gegen ein modernes Kugellager vom ED2 ersetzt, die Kupplung komplett erneuert. Die beiden
Keilriemen für die Lichtmaschine auf der Hauptwelle erneuert. P.S. Dies geht nur im völlig zerlegten Zustand des Holders!!! Alle Kabel, Lampen und Schalter erneuert und auf heutige Vorschriften
aufgerüstet. Dies aber so, dass der Oldtimer Charakter nicht verloren geht.
Nach 2 Monaten wurde ich eingeladen die Haube abzuholen. Ein Traum in Holdergrün! Die End -Montage konnte erfolgen!
Dann kam die TÜV – Prüfung zur Erlangung des neuen Kfz-Briefes. Und anschließend die Zulassung.
Seit dem wird der Holder zum Holztransport und für Vereinsausflüge genutzt. Die ursprüngliche Bremsanlage nur mit Handbremse ist jetzt auch auf Fußbremse nachgerüstet worden. Die Anbauteile wie
Pflug und Grubber mit Hebeanlage liegen aber noch unrestauriert im Lager. Ob das noch fertig wird weiß ich nicht, denn es kommen immer neue Projekte die auch Zeit brauchen.
Mal sehen wie es kommt!!!
Ein Ergebniss das sich sehen lassen kann!